Ekhof Theater

Das Ekhof-Theater auf Schloss Friedenstein gilt als das älteste Barocktheater der Welt mit noch existierender und funktionierender Bühnenmaschinerie.

Besichtigen Sie dieses Juwel der Theatergeschichte mit seiner hölzernen Schnellverwandlungsmaschinerie aus dem 17. Jh. und besuchen Sie die Ausstellung zu seiner Geschichte.

 

Ekhof Theater

Das Ekhof-Theater auf Schloss Friedenstein gilt als das älteste Barocktheater der Welt mit noch existierender und funktionierender Bühnenmaschinerie.

Besichtigen Sie dieses Juwel der Theatergeschichte mit seiner hölzernen Schnellverwandlungsmaschinerie aus dem 17. Jh. und besuchen Sie die Ausstellung zu seiner Geschichte.

 

Zur Bühnenverwandlungsmaschine

Im Gothaer Ekhof-Theater sind die wichtigsten Teile der Maschine zur Verwandlung des Bühnenbildes noch vorhanden. Die Bühne verfügt über die Kulissenwagen, wesentliche Teile von drei Versenkungen, eine Welle zur Soffittenverwandlung und vier Wellen zur Rückprospektverwandlung. Leider fanden die Wellen zum synchronen Zug der Kulissenwagen 1945 als Brennmaterial Verwendung, konnten jedoch, wie die 2. Welle zur Soffittenverwandlung, rekonstruiert werden. Die als Gegenstücke zu den Wellbäumen erforderlichen Umlenkrollen existieren jedoch noch.

Alle Kleinmaschinen zur Erzeugung von Geräuschen oder sonstigen Effekten und die Flugwerke sind nicht mehr im Original überliefert. Den vorhandenen Unterlagen ist zu entnehmen, dass auch in Gotha das Regengeräusch mit einem Malter trockener Erbsen erzeugt wurde, die man in einem großen Sieb schüttelte. Für den Donner verwendete man den an der Bühnenrückwand angebrachten Donnerschacht.

Dabei handelt es sich um einen schmalen Holzkasten, der von der Ober- bis in die Unterbühne reicht und in dem sich schräg angeordnete „Fallbretter“ befinden. Wirft man von der Oberbühne aus Holzkugeln in den Schacht, springen diese über die Fallbretter und erzeugen so einen dumpfen, grollenden Donner. Ein scharfes, zischendes Donnergeräusch wurde durch das Schütteln eines zehn Pfund schweren Kupferbleches erzeugt.

Für den Blitz verwendete man ein an den Enden geschlossenes Rohr mit zwei Tüllen in der Wandung, das mit "Lique Podium", Sporen des Keulenbärlapp, gefüllt und gezündet wurde. Der besseren Optik diente ein aus Pappe ausgeschnittenes und vergoldetes „Blitzbündel“.

Windgeräusche entstehen durch eine mit dünnen Leisten versehene Holztrommel, über die handgewebtes Leinen gezogen wird.

Feuerwerker fanden auch für andere Effekte reichlich Einsatzmöglichkeiten und wurden ihrerseits von Tagelöhnern an den Feuerspritzen überwacht. Daher blieb dieses Theater von Feuer unversehrt und die kostbare barocke Maschine ist noch erhalten.

Besondere Bedeutung kam der Beleuchtung zu. So war es möglich, Tag- und Nachtstimmungen wechseln zu lassen, indem man mit Hilfe synchronisierter Seilzüge Blendbretter vor die Lampen klappte, die den Lichtstrahl von der Bühne ablenkten. Besondere Lichtfarben erzeugte man durch doppelwandige und mit Farbflüssigkeiten gefüllte Glashülsen, die über die Lampen gestülpt werden konnten. Ein besonderes Kleinod sind die versenkbare Rampenbeleuchtung und ihr Funktionsmechanismus.

Die meisten Effektmaschinen sind während des alljährlichen Sommerfestivals im Einsatz.

Das Ekhof-Festival in Gotha - eine Tradition voller Leidenschaft.